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Unsere Geschichte

Ursprung und Geschichte des Heiratsmarktes

Am 12. Oktober 1562 wurde der Ort Kaltennordheim durch ein Privileg des Grafen Wilhelm von Henneberg und seines Sohnes Georg-Ernst von Henneberg das Stadtrecht verliehen. Dadurch erhielt die Stadt Kaltennordheim das Recht auf ein eigenes Wappen, ein eigenes Gemäß und einen Stadtrat.

Durch die Stadtgerechtigkeit war dem Ort von nun an auch gestattet, Jahres- und Wochenmärkte durchzuführen. Die Märkte wurden nun für folgende Tage festgelegt:

SONNTAG NACH INVOCVIT
DEN DRITTEN PFINGSTTAG
SONNTAG NACH KILIANI
SONNTAG VOR MICHAELIS
SONNTAG VOR MARTINI
SONNTAG VOR THOMAE

Da die Märkte jedoch sehr viel Trubel und Unruhen in die Städte brachten, erfolgte schon bald ihre Verlegung auf einen Wochentag.

Der Markt zu Pfingsten, welcher später im Volksmund als „Heiratsmarkt“ bezeichnet wurde, fand erstmals im Frühjahr nach der Verleihung des Stadtrechtes, zu Pfingsten 1563, statt und wird noch heute zu Pfingsten alljährlich durchgeführt. Zu jener Zeit zogen die Bauern, Handwerker und Gewerbetreibenden selbst zum Markt und die Ware gelangte direkt vom Erzeuger vom Verbraucher.

Über das gesamte Geschehen des Marktes wachte der Marktmeister mit seinen Knechten. Im Auftrage der Landesobrigkeit hatte er für Ruhe und Ordnung zu sorgen und die Standgelder einzutreiben. Verstöße gegen die Marktordnung wurden mit Bußen in Form von Naturalien oder Geld geahndet.

Ein reges Treiben und Lärmen bestimmte damals das Marktleben. Die Marktschreiber boten lauthals die Waren frei, es wurde gefeilscht, getauscht und so mancher wurde dabei auch „übers Ohr gehauen“. Oftmals kam es auch zu „Heiratsvermittlungen“ nach dem Motto „heirat nach dem Mist, da weißte wen de krist“, und mancher Bauer versprach seine schöne Tochter an einen gut gestellten Landwirt oder an einen wohlhabenden Handwerkwerker. Auf diese Weise erhielt der alljährliche Pfingstmarkt den Namen „Heiratsmarkt“.

Im 19. Jhd. erfolge dann die Aufstellung von Karussellen und Schaubuden auf dem „Heiratsmarkt“, und der einstige Markt entwickelte sich zum Volksfest in der thüringischen Rhön.

Noch heute gibt sich die Jugend der Rhön alljährlich ein Stelldichein zu Pfingsten in Kaltennordheim. Dabei hat wohl auch in jüngerer Vergangenheit so manches „Hänschen“ sein „Gretchen“ gefunden und der Markt führt demzufolge noch zu recht seinen Namen „Heiratsmarkt“.

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